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Entzündliche Dramkrankheit und sexuelle Funktionsstörungen

Die Ergebnisse einer aktuellen systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse von Zhang et al. verdeutlichen eine hohe Prävalenz sexueller Funktionsstörungen bei Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Den Daten zufolge sind 61,4 % dieser Patientinnen betroffen. Vor allem die niedrige Lebensqualität wurde als wesentlicher Risikofaktor für sexuelle Dysfunktion identifiziert.

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In den letzten Jahren haben mehrere epidemiologische Untersuchungen die Prävalenz sexueller Funktionsstörungen (FSD) bei Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) näher beleuchtet. Diese Dysfunktionen umfassen ein breites Spektrum – von einem verminderten sexuellen Verlangen über Probleme mit der Lubrikation bis hin zu Orgasmusstörungen. Die hier analysierte Studie fasst die Ergebnisse dieser früheren Arbeiten zusammen und bietet eine umfassende Übersicht der Häufigkeit und der Einflussfaktoren von FSD in dieser speziellen Patientinnengruppe. Zur Klärung der Prävalenz und der Risikofaktoren sexueller Funktionsstörungen bei Frauen mit CED recherchierten die Wissenschaftler in den medizinischen Datenbanken PubMed, Embase und Web of Science. Aus den berücksichtigten Studien wurden die Daten zur Gesamtprävalenz von FSD bei Frauen mit CED extrahiert und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse der Metaanalyse Insgesamt wurden 13 Studien in die Metaanalyse einbezogen. Sie zeigten eine globale Prävalenz von 61,4 % für sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen mit CED. Eine Sensitivitätsanalyse, bei der einzelne Studien ausgeschlossen wurden, zeigte keine signifikante Veränderung der ermittelten Prävalenz. Als Risikofaktor konnte eine niedrige Lebensqualität identifiziert werden.

Implikationen Die Autoren der Studie fordern eine intensivere Auseinandersetzung mit den sexuellen Problemen von Frauen mit CED, da diese einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Betroffenen haben. Sie weisen darauf hin, dass die Lebensqualität ein entscheidender Faktor ist, der potenziell modifiziert werden könnte. Die Autoren regen auch an, prospektive Kohortenstudien mit grösseren Stichproben durchzuführen, um diese Zusammenhänge weiter zu bestätigen und gezielt eingreifen zu können.

Insgesamt verdeutlicht die Studie, dass sexuelle Funktionsstörungen ein weit verbreitetes Problem bei Frauen mit CED darstellen. Künftige Forschung sollte sich auf die Frage konzentrieren, inwieweit Verbesserungen der Lebensqualität auch zu einer Besserung der sexuellen Funktionsstörungen führen können.

Quellen
- DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom
- Zhang X, Zhu Z, Tang G, Xu H.: The prevalence and risk factors of sexual dysfunction among females with inflammatory bowel disease: a systematic review and meta-analysis. Int J Impot Res. 2024 Aug;36(5):463-473. doi: 10.1038/s41443-023-00767-5.
- KI-ass.

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