Home/Erhöht nächtliche Hitze das Risiko für Schlaganfälle?

Erhöht nächtliche Hitze das Risiko für Schlaganfälle?

Im Rahmen einer Studie haben Forscher von Helmholtz Munich und der Universitätsklinik Augsburg die Auswirkungen nächtlicher Hitze auf das Schlaganfallrisiko untersucht.

Helmholtz Munich27.5.20241"
Der Klimawandel hat immer mehr extreme Wetterereignisse zur Folge. Dazu gehören extrem heisse, tropische Nächte. Das Forschungsteam um Dr. Alexandra Schneider hat die Auswirkungen nächtlicher Hitze auf das Schlaganfallrisiko untersucht. «Wir wollten verstehen, inwiefern hohe Nachttemperaturen ein Gesundheitsrisiko darstellen», sagt die Leiterin der Arbeitsgruppe Environmental Risks bei Helmholtz Munich. «Das ist deshalb von Bedeutung, weil durch den Klimawandel die nächtlichen Temperaturen deutlich schneller zunehmen als die Tagestemperaturen.»

Nächtliche Hitze erhöht das Schlaganfallrisiko
In ihrer Untersuchung haben die Forscher Daten des Universitätsklinikums Augsburg analysiert. Dessen Abteilung für Neurologie hatte über 15 Jahre Daten zu rund 11 000 Schlaganfällen erhoben.
  • Die Auswertung zeigt, dass extreme nächtliche Hitze das Schlaganfallrisiko um sieben Prozent erhöht.
  • «Insbesondere ältere Menschen und Frauen sind gefährdet, wobei in den Kliniken nach heissen Nächten vor allem Schlaganfälle mit milden Symptomen diagnostiziert werden», sagt der Erstautor der Studie, Dr. Cheng He.
«Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass Anpassungen in der Stadtplanung und im Gesundheitswesen extrem wichtig sind, um die Risiken durch die steigenden Nachttemperaturen zu verringern.» Dies gelte umso mehr, da «wir zeigen konnten, dass das Risiko eines Schlaganfalls in Verbindung mit hohen nächtlichen Temperaturen in der Periode 2013 bis 2020 im Vergleich zur Periode 2006 bis 2012 deutlich zugenommen hat», wie Prof. Michael Ertl, Leiter der Stroke Unit und der neurovaskulären Arbeitsgruppe am Universitätsklinikum Augsburg betont.
  • So hatten heisse Nächte von 2006 bis 2012 im Untersuchungsgebiet jährlich zwei zusätzliche Schlaganfälle zur Folge, von 2013 bis 2020 waren es jährlich 33 zusätzliche Fälle.

Empfehlungen für Anpassungsstrategien und Stadtplanung
Die Forscher planen, ihre Ergebnisse nutzbar für die Praxis zu machen. Dazu arbeiten sie an Empfehlungen für öffentliche Anpassungsstrategien und Stadtplanung mit, um beispielsweise die Intensität städtischer Hitzeinseln zu reduzieren. Ziel ist es, die Bevölkerung vor den Auswirkungen nächtlicher Hitze besser zu schützen. Ausserdem soll die Studie als Grundlage für weitere Forschung dienen, um gezielte Präventionsmassnahmen gegen schlaganfallfördernde Faktoren zu entwickeln. «Je früher diese Präventionsmassnahmen zum Einsatz kommen, desto besser», sagt Alexandra Schneider. Auch für Kliniken sind die Ergebnisse der Studie von grosser Bedeutung. Sie können sich in Zukunft auf die Schlaganfallhäufigkeit besser einstellen: Wenn die Wetterprognose eine heisse Nacht vorhersagt, ist zu erwarten, dass mehr Fälle in die Kliniken kommen. Diese können dann vorsorglich mehr Personal für die Versorgung der Patienten bereitstellen, erklärt Prof. Markus Naumann, Direktor der Neurologischen Uniklinik in Augsburg.PS

  • Zur Originalpublikation

Rosenbergstrasse 115
8212 Neuhausen am Rheinfall
Telefon: +41 52 675 51 74
info@docinside.ch
www.docinside.ch

Handelsregistereintrag
Firmenname: DOCINSIDE AG
UID: CHE-412.607.286

Über uns
Bankverbindung

Schaffhauser Kantonalbank
8200 Schaffhausen
IBAN: CH76 0078 2008 2797 0810 2

Mehrwertsteuer-Nummer
CHE-412.607.286

Kontakte

Dr. med. Adrian Müller
Betrieb und Inhalte
adrian.mueller@docinside.ch

Dr. med. Richard Altorfer
Inhalte und Redaktion
richard.altorfer@docinside.ch

Dr. med. Christine Mücke
Inhalte und Redaktion
christine.muecke@docinside.ch

Copyright © 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Powered by Deep Impact / Spectra