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Etabliertes Medikament gegen Symptome der Angina pectoris schützt auch die Gefässe

Ein Medikament, das klinisch zur Behandlung der Symptome der Angina pectoris eingesetzt wird, besitzt auch eine antientzündliche Wirkung und reduziert atherosklerotische Plaques in den Blutgefässen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie unter Leitung der MedUni Wien, die auch Daten der Harvard Medical School einschloss.

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Die Komplikationen der Atherosklerose – Herzinfarkt und Schlaganfall – sind die häufigsten Todesursachen in Europa und den USA. In den vergangenen Jahren konnte gezeigt werden, dass eine chronische Entzündung in den Arterien zur Bildung und zum Voranschreiten der atherosklerotischen Plaques führt.

Reduktion der Natrium-Konzentration hemmt Entzündungsregulator
Die Arbeitsgruppe der MedUni Wien konnte nun erstmals zeigen, dass eine Reduktion der intrazellulären Natrium-Konzentration ein Hemmer des wichtigen Entzündungsregulators NF-kappa-B ist. Der Wirkstoff Ranolazin ist ein seit Jahren etabliertes Medikament, das zur Linderung der Symptome der Angina pectoris eingesetzt wird. Er hemmt aber auch die Aufnahme von Natrium in die Zellen.

Johann Wojta, Leiter des kardiologischen Forschungslabors an der Medizinischen Universität Wien und Mitautor der Studie: «In dieser Publikation konnten wir mit Forschung in der Zellkultur, an Tiermodellen und in einer grossen humanen Studie einen neuen Mechanismus zur Entzündungshemmung bei Atherosklerose nachweisen. Wir haben nun Hinweise, dass ein etabliertes Medikament nicht nur gegen die Symptome der Angina pectoris wirkt, sondern auch das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko reduzieren kann.»

Ranolazin wirkt antientzündlich
Diese antientzündliche Wirkung konnte mithilfe von Daten, die von der Harvard Medical School zur Verfügung gestellt wurden, an 6.500 Patienten nach Herzinfarkt nachgewiesen werden, nämlich dass eine Therapie mit Ranolazin im Vergleich zu Placebo zu niedrigeren Werten des Entzündungs- und kardiovaskulären Risikomarkers «hochsensitives C-reaktives Protein» führt.

Max Lenz, Erstautor der Studie: «Wir konnten nun zeigen, dass Ranolazin nicht nur gegen die Symptome wirksam ist. Es wirkt antientzündlich und reduziert die atherosklerotischen Plaques in unseren Maus-Modellen. Diese Plaques werden auch stabiler, womit möglicherweise die Gefahr eines Herzinfarkts deutlich gesenkt werden kann.» Mit Ranolazin steht somit ein sicheres und für Patienten mit koronarer Herzkrankheit bereits zugelassenes Medikament zur Verfügung, das zu einer Reduktion der chronischen Gefässentzündung führt.PS

  • Zur Originalpublikation
Lenz M et al.: Pharmacologic modulation of intracellular Na+ concentration with ranolazine impacts inflammatory response in humans and mice. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). 2022. Doi: 10.1073/pnas.2207020119

Quelle: Medizinische Uniersität Wien (MedUni Wien)/Pressemitteilung, 14.07.2022

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