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Gemeinsam für die optimale Ernährung kritisch kranker Kinder

Im Kinderspital Zürich sorgt die schweizweit erste Advanced Practice Dietitian (APD) dafür, dass intensivmedizinisch versorgte Kinder und Jugendliche optimal ernährt werden.

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2018 realisierte das Kispi im Bereich Intensivpflegestation (IPS) und Neonatologie (Neo) ein Leuchtturmprojekt: Larissa Flückiger schuf zusammen mit Bernhard Frey und Eva Kühlwein die erste APD-Stelle (Advanced Practice Dietitian) der Schweiz, welche Larissa seit 2020 pionierhaft weiterentwickelte und im Alltag verankerte. Während APDs im angelsächsischen Raum seit Jahren etabliert sind, betrat das Kispi in der Schweiz damit absolutes Neuland. Möglich machte das Projekt eine 2-jährige Anschubfinanzierung der Stiftung «Chance für das kritisch kranke Kind» sowie die Stiftung Nutripaed.

Kürzere Liegedauer auf der Intensivpflegestation dank optimaler Ernährung
Während früher die Präsenz der klassischen Ernährungsberaterinnen auf IPS und Neo eher die Ausnahme war, befasst sich Larissa heute täglich systematisch mit der Ernährungssituation aller kritisch kranken Kinder am Kispi. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Erstellung von ernährungstechnischen Ist-Soll-Analysen die Durchführung der indirekten Kalorimetrie sowie die Beratung der Eltern. Auch kann das IPS- und Neo-Team dank der Zusammenarbeit mit der APD täglich die enterale oder parenterale Ernährung optimieren – sowohl hinsichtlich der Kalorienmenge als auch der Zusammensetzung von Eiweiss, Fett, Kohlenhydraten und Mikronährstoffen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich mit einer optimalen Ernährung die Liegedauer auf der Intensivstation reduzieren sowie die Sterblichkeit senken lässt. Ausserdem verbessert sich das Langzeitergebnis deutlich.

Klinische Ernährung auf wissenschaftlicher Basis
Bereits im Rahmen ihres Bachelor-Studiengangs befasste sich Larissa mit Themen der enteralen und parenteralen Ernährung beim kritisch kranken Kind. Daher wechselte sie nach Jahren der Arbeit mit Erwachsenen 2016 ans Kinderspital ins Team der Ernährungsberatung, welchem sie mittlerweile als Stellvertreterin von Nathalie Metzger vorsteht. Als Verantwortliche für die klinische Ernährung baute sie den klinischen Bereich im Kispi aus und absolvierte den Master of Science in Ernährungsmedizin an der Universität Graz. Auch am Kispi ist sie zusätzlich zu ihrer klinischen Arbeit im Bereich Forschung, Projektarbeit und Teaching aktiv. Aktuell befindet sie sich – zusätzlich zu ihrer Arbeit am Kispi – in einem PhD-Programm am Institut für Pflegewissenschaften der Uni Wien.

Ernährung als Teil der Spitzenmedizin
Im Sinne eines «zusammen» gehört sie der Ernährungsberatung an, die Teil der Abteilung Gastroenterologie und Ernährung ist. Im Rahmen ihrer Spezialisierung auf kritisch kranke Kinder und Neugeborene arbeitet sie ausserdem eng mit dem Team der IPS und Neo zusammen. Dies ermöglicht, dass die Ernährung als Teil der Spitzenmedizin bei den höchst vulnerablen kritisch kranken Kindern und Neugeborenen weiter verbessert wird.

Noch bis Ende 2022 ist die Finanzierung der APD dank der Stiftung Chance und der Stiftung Nutripaed gesichert. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. Klar ist jedoch: Mit der geplanten Einführung einer standardisierten Infusionslösung (Numeta) und weiteren Fortschritten in der Ernährungsmedizin kommen neue Herausforderungen auf das Kispi zu, bei der die Expertise einer APD im klinischen Alltag entscheidend ist.PS

Quelle: Kinderspital Zürich (Kispi)/Medienmitteilung, 26.09.2022

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