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Geschlechtsangleichende Operationen in den Spitälern der Schweiz 2019-2022

2022 wurden 486 Personen hospitalisiert, um sich einer oder mehreren geschlechtsangleichenden Operationen zu unterziehen. Bei 68% handelte es sich um eine Angleichung vom weiblichen zum männlichen Geschlecht, 32% betrafen den umgekehrten Fall. Die chirurgischen Eingriffe zur Geschlechtsangleichung konzentrieren sich in der Schweiz fast ausschliesslich auf fünf Spitäler. Dies sind einige Ergebnisse einer Analyse des Bundesamtes für Statistik (BFS).

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Geschlechtsangleichende Operationen bestehen in einer teilweisen oder vollständigen Angleichung der körperlichen Merkmale der betroffenen Personen an ihr empfundenes Geschlecht. Die Zahl der Eingriffe war bis 2018 sehr tief und nahm danach stetig zu. Zwischen 2019 und 2022 stieg sie von 248 auf 525 an (+115%). Die Operationen zur Angleichung vom weiblichen zum männlichen Geschlecht nahmen dabei stärker zu (+123%) als jene vom männlichen zum weiblichen Geschlecht (+102%).

Mastektomien sind am häufigsten
Die Mastektomie - die Entfernung der Brüste - ist die am häufigsten durchgeführte Operation. Ihre Zahl stieg zwischen 2019 und 2022 auch am deutlichsten an (von 80 auf 221; +176%). Der Anteil der Mastektomien an der Gesamtheit aller im Spital vorgenommenen geschlechtsangleichenden Operationen erhöhte sich damit in der gleichen Zeitspanne von 33% auf 42%. Die übrigen Operationen sind seltener und weisen keine derartige Entwicklung auf. Beispielsweise wurden 2022 in den Schweizer Spitälern 33 Phalloplastiken und 70 Vaginoplastiken durchgeführt (2021: 42 bzw. 55).

Das Durchschnittsalter liegt bei 29 Jahren
Das Durchschnittsalter der Personen, bei denen eine geschlechtsangleichende Operation vom weiblichen zum männlichen Geschlecht vorgenommen wurde, lag bei 27 Jahren. 54% der Personen waren zwischen 15 und 24 Jahre alt. Bei den Angleichungen vom männlichen zum weiblichen Geschlecht war die Patientenschaft mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren älter. Ein Drittel von ihnen war zwischen 25 und 34 Jahre alt, ein Viertel zwischen 15 und 24 Jahre. Das Durchschnittsalter der behandelten Personen blieb zwischen 2019 und 2022 in beiden Angleichungsrichtungen stabil. Von den Personen, die sich im Jahr 2022 einer Mastektomie unterzogen, waren 24 minderjährig. 2019 lag diese Zahl bei 15, 2020 bei 21 und 2021 bei 25.

Phalloplastiken und Vaginoplastiken im Rahmen von Geschlechtsangleichungen
Einige chirurgische Eingriffe fallen fast ausschliesslich in den Bereich der geschlechtsangleichenden Chirurgie. Das ist bei Phalloplastiken, von denen 94% zur Geschlechtsangleichung vorgenommen wurden, sowie bei Vaginoplastiken (95% zur Geschlechtsangleichung) der Fall. Bei den Mastektomien hingegen wurden lediglich 3% aller im Jahr 2022 in der Schweiz durchgeführten Eingriffe im Rahmen einer Geschlechtsangleichung vorgenommen. Bei den Hysterektomien, d. h. bei der Entfernung der Gebärmutter und anderer Organe, war es gar nur 1%. Bei der Entfernung von Teilen der männlichen Genitalien beläuft sich der geschlechtsangleichende Anteil auf 40%.

Hospitalisierungsdauer zwischen 3 und 13 Tagen
Die kürzesten Spitalaufenthalte wurden 2022 mit durchschnittlich 2,7 Tagen bei den Mastektomien verzeichnet. Im Rahmen einer Hysterektomie dauerte eine Hospitalisierung im Schnitt 3,5 Tage. Phalloplastiken und Vaginoplastiken sind komplexe Operationen, die einen längeren Spitalaufenthalt erfordern. Für eine Phalloplastik waren die betroffenen Personen durchschnittlich 13,1 Tage hospitalisiert, für eine Vaginoplastik 9,6 Tage.

Fünf Spitäler führen 95% der Operationen durch
2019 wurden über 95% der geschlechtsangleichenden Operationen in vier Spitälern und ab 2020 in fünf Spitälern durchgeführt. 2022 fand die Hälfte der geschlechtsangleichenden Eingriffe in Universitätsspitälern statt. Vaginoplastiken werden fast ausschliesslich in Universitätsspitälern durchgeführt (99%). Ihre Zahl beläuft sich jährlich je nach Spital auf 8 bis 38 pro Einrichtung.PS

Quelle: Bundesamt für Statistik - BfS/Medienmitteilung, 26.10.2023

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