Mit der Alterung der Gesellschaft hat das Konzept der Gebrechlichkeit, auch Frailty genannt, in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten. Nicht nur in der Geriatrie, sondern auch in anderen Disziplinen wie der Kardiologie. Einer von vielen möglichen Therapiebausteinen bei der Frailty ist die Behandlung von Eisenmangel. «In der Kardiologie ist Eisenmangel ein etabliertes Thema. Jeder Patient mit Herzschwäche sollte auf einen Eisenmangel hin untersucht werden. Ob auch Patienten mit Frailty zusätzlich davon profitieren, wurde bisher allerdings nicht untersucht, deswegen haben wir diese Studie durchgeführt», sagt Dr. Dr. Valentova.
Eisenmangel und Frailty hängen zusammen
Die Studie untersuchte erstmals den Zusammenhang zwischen Eisenmangel und der Gebrechlichkeit bei Menschen mit Herzschwäche. Das interdisziplinäre Team bestehend aus Forscher der UMG und der Charité – Universitätsmedizin Berlin konnte in der Studie nachweisen, dass Eisenmangel mit Frailty bei der untersuchten Zielgruppe eng vergesellschaftet ist. Einbezogen wurden dafür rund 200 ambulante Patienten mit Herzinsuffizienz an der Charité.
- Die Forscher stellten fest, dass 20 Prozent dieser Menschen eine Gebrechlichkeit aufwiesen – für eine Gruppe mit dem Durchschnittsalter von 69 Jahren ein relativ hoher Anteil.
- Weiterhin kam heraus, dass die Teilnehmer mit Frailty viel häufiger Eisenmangel aufwiesen (66 Prozent) als Teilnehmer ohne Gebrechlichkeit (43 Prozent).
- Zusammengefasst liess sich ein starker Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Gebrechlichkeit bei Patienten mit Herzschwäche darstellen.
«Wir wissen aktuell noch nicht, ob Patienten mit Herzinsuffizienz und Gebrechlichkeit von einer Behandlung eines Eisenmangels wirklich profitieren. Es ist aber stark anzunehmen, weil viele Daten zur Eisengabe bei Herzschwäche zeigen, dass die Behandlung von Eisenmangel etwa zu besserer Leistungsfähigkeit und Lebensqualität führt. Das gilt es nun in weiteren Studien zu validieren», so Valentova.PS