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Höheres COVID-19-Risiko wegen künstlicher Befruchtung?

Infizieren sich Schwangere mit dem Coronavirus SARS-CoV-2, erkranken sie im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen häufiger schwer an COVID-19. Ausserdem steigt das Risiko für Früh- und Totgeburten sowie für Komplikationen bei den Neugeborenen. Wissenschaftler von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben jetzt untersucht, ob die Art der Empfängnis – auf natürlichem Wege oder mit medizinischer Unterstützung – dabei eine Rolle spielt.

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CRONOS-Register als Datenbasis
Für die Studie haben die Forschenden Schwangerschaftsverläufe von 1485 SARS‑CoV‑2‑positiven werdenden Müttern aus rund 100 deutschen Geburtskliniken deutschlandweit verglichen. Die Daten stammen aus dem sogenannten CRONOS-Register zur Bewertung des Risikos einer Corona-Infektion für Schwangere und deren Neugeborene. Beobachtet wurden dabei in der Klinik positiv getestete Patientinnen, die während ihrer Schwangerschaft vorstellig wurden – vom Verlauf des Wochenbetts bis sechs Wochen nach der Geburt.

«Seit Beginn der Pandemie sehen wir eine grosse Verunsicherung bei Frauen, die auf die Hilfe der Reproduktionsmedizin angewiesen sind, um schwanger zu werden», sagt Professorin von Versen-Höynck, Leiterin der Arbeitsgruppe Reproduktionsmedizin und Molekulare Perinatologie an der MHH-Frauenklinik. «Wir haben uns in dieser Untersuchung daher gefragt, ob für diese Frauen bei einer Coronavirus-Infektion ein zusätzlich erhöhtes Risiko im Vergleich zu den Schwangerschaften nach spontaner Empfängnis
besteht.»

Höheres Risiko für Komplikationen hat andere Ursachen
Um diesen speziellen Fokus setzen zu können, mussten die fertigen Datentabellen aus dem Cronos-Register zunächst aufwändig bearbeitet werden.

Das Ergebnis: Zwar ist das Risiko für geburtshilfliche und neonatale Komplikationen bei Schwangerschaften nach medizinisch unterstützter Empfängnis höher. «Das liegt jedoch an entsprechenden Vorerkrankungen wie Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck, einem höheren Alter der Schwangeren oder Mehrlingsschwangerschaften, wie sie vor allem bei dieser Gruppe von werdenden Müttern zu finden sind», betont Professorin von Versen-Höynck. Die Art der Empfängnis sei jedoch kein Risikofaktor für einen schweren COVID-Verlauf.

Einfluss der Impfung noch unklar
Als nächstes möchte sich das Forschungsteam mit dem Einfluss von Impfungen beschäftigen. «Die Daten stammen noch aus der ersten Pandemiephase, als es noch keine Impfempfehlung für Schwangere gab“, erklärt die Oberärztin. Im Cronos-Register befinden sich aber mittlerweile schon die Daten von mehr als 1000 geimpften werdenden Müttern. «Es steht zu erwarten, dass die Prognosen für diese Frauen weitaus günstiger sind», vermutet sie. Aber schon jetzt steht fest: Für die Kinderwunschkliniken kann auch in Pandemiezeiten Entwarnung gegeben werden.PS

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)/Pressemitteilung, 25.05.2022

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