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Kinder- und Jugendpsychiatrie neu mit Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit Autismus-Spektrum-Störung

Die Universitätsklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJP) der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) AG hat in Bern ein «Berner Eltern-Kind-Zentrum» (BEK) eröffnet. Es schliesst im Kanton Bern eine Diagnostik- und Therapielücke in der universitären Versorgung für Säuglinge und Kleinkinder im Alter von 0 bis 5 Jahren. Das Zentrum bietet unter anderem ein Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) an, das während eines dreijährigen Modellversuchs von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) und dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) finanziert wird.

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«Das Berner Eltern-Kind-Zentrum ermöglicht uns, wichtige und entscheidende Lücken im Gesundheitswesen des Kantons Bern zu schliessen und Wartezeiten zu verkürzen», sagt dessen Chefärztin PD Dr. med. Franziska Schlensog-Schuster. Das im Januar 2024 in Bern eröffnete Zentrum umfasst unter anderem ein Ambulatorium für Säuglinge und Kleinkinder (ASK), die intensive Frühintervention bei frühkindlichem Autismus (ASS-IFI) sowie die zentralisierte Autismus-Spektrum-Störung-Diagnostik.

Früherkennung und -intervention
Die intensive Frühintervention bei frühkindlichem Autismus (ASS-IFI) ist für Kinder von 2 bis 4 Jahren. «Damit können wir früher eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostizieren und mit der Intervention beginnen», sagt Franziska Schlensog-Schuster. Das Förderprogramm hilft Kleinkindern mit Autismus-Spektrum-Störung wichtige Alltagsfertigkeiten zu erlernen und sich aktiver an sozialen Interaktionen zu beteiligen. Die Eltern erwerben gleichzeitig Strategien, wie sie ihr Kind bestmöglich unterstützen können.

Auf der Basis von Ländervergleichen gehen Spezialisten davon aus, dass die Prävalenz von Autismus-Spektrum-Störung bei 0,6 bis 0,8 Prozent in der Schweiz liegt. Etwa ein Viertel bis ein Drittel dieser Patienten sind Kinder mit frühkindlichem Autismus. Für diese Kinder ist es besonders wichtig, frühzeitig mit Interventionen zu beginnen, um ihre Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.

Dreijähriger Modellversuch
Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern und das Bundesamt für Sozialversicherungen haben die intensive Frühintervention (IFI) im Rahmen eines Modellversuchs für drei Jahre und den sukzessiven Aufbau von 5 bis 20 Behandlungsplätzen bewilligt und finanzieren diese. Nach Abschluss des Modellversuchs besteht die Absicht das Angebot im Regelbetrieb weiterzuführen.

Intensive Frühintervention (IFI)
IFI ist eine sehr intensive, stark auf Interdisziplinarität ausgerichtete verhaltenstherapeutische und entwicklungsbezogene Therapie nach medizinischen und pädagogischen Grundsätzen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen die Wirksamkeit der Methoden zur intensiven Frühintervention bei Kindern mit frühkindlichem Autismus. Deshalb übernimmt die IV seit 2014 einen Teil der Kosten für anerkannte IFI-Zentren im Rahmen von Pilotversuchen. Kantone und Bund suchen nach Wegen IFI schweizweit verfügbar zu machen. Die gesetzliche Verankerung von IFI im Bundesgesetz der Invalidenversicherung (IVG) auf 2026 ist zurzeit in der Vernehmlassung.

Einblick in die Arbeit mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)
«Wir haben seit der Geburt unserer Tochter gespürt, dass etwas nicht stimmt, aber niemand konnte uns weiterhelfen», sagten die Eltern, als sie mit ihrem Kind zur ASS-Abklärung kamen. Ihre dreijährige Tochter zeigte eine ungewöhnliche soziale und emotionale Entwicklung. Das Mädchen sprach noch nicht, ass und schlief wenig und zeigte kaum Interesse an Interaktionen mit seinen Eltern. Die Abklärungen ergaben die Diagnose Autismus-Spektrums-Störung. Die Familie nimmt nun das therapeutisches Angebot für intensive Frühintervention bei frühkindlichem Autismus in Anspruch.PS

Berner Eltern-Kind-Zentrum (BEK)

Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS):
  • Das Förderprogramm hilft Kleinkindern mit ASS, wichtige Alltagsfertigkeiten zu erlernen und sich aktiver an sozialen Interaktionen zu beteiligen.
  • Die Eltern sind ein zentraler Bestandteil der Therapie. Sie werden angeleitet, wie sie ihr Kind im Alltag fördern und bei Schwierigkeiten unterstützen können.
  • Die intensive Förderung des Kindes dauert über zwei Jahre mit täglichen Therapien mit durchschnittlich 15 Wochenstunden im tagesklinischen Setting und zu Hause.
  • Das Team besteht aus Fachpersonen der Medizin, Psychologie und Pädagogik.

Zum BEK


Quelle: Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD), Medienmitteilung vom 23.05.2024

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