Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und unter Mitwirkung von 29 Fachgesellschaften und Organisationen. Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Therapie von Patienten mit Pankreaskarzinom zu verbessern.
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den Tumoren mit einer sehr schlechten Prognose. Da bösartige Erkrankungen an der Bauchspeicheldrüse im Frühstadium kaum Beschwerden verursachen und es bisher keine Möglichkeiten zur Früherkennung dieser Tumoren gibt, werden Pankreaskarzinome oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.
Neue Empfehlung: Mindestfallzahl von 20 Pankreasresektionen
Durch den alleinigen Einsatz von Chemo- und Strahlentherapie kann keine Heilung erzielt werden. Eine Operation ist bisher die einzige Therapieoption beim Pankreaskarzinom, die eine Aussicht auf Heilung bietet. Doch dieser chirurgische Eingriff ist hochkomplex und erfordert neben einem exzellenten Operateur auch ein in der Betreuung der Patienten nach der Operation sehr erfahrenes Team. «Studien zeigen, dass Patienten, die an Kliniken oder Zentren mit höheren Fallzahlen operiert werden, eine bessere Prognose haben. Deshalb wird in der S3-Leitlinie erstmals eine Mindestfallzahl von 20 Pankreasresektionen pro Jahr für Krankenhäuser empfohlen», sagt Prof. Dr. Thomas Seufferlein, Universitätsklinikum Ulm. Er ist Koordinator der S3-Leitlinie.
In der Leitlinie wurden darüber hinaus die Empfehlungen zu genetischen Untersuchungen für Angehörige mit familiärem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs, sowie die Therapiekonzepte für fortgeschrittene und metastasierte Tumoren aktualisiert.PS
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