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imageEin Tumor unter dem Fluoreszenzmikroskop: Das Gewebe dieses Bauchspeicheldrüsentumors in einer Maus leuchtet grün, die Nanopartikel orange. © Myrto Ischyropoulou / Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften

Nanopartikel für optimierte Krebstherapie

Forscher aus Göttingen und Karlsruhe haben einen neuen Behandlungsansatz für die Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt. Die innovative Methode verspricht, die Krankheit gezielter und mit weniger Nebenwirkungen behandeln zu können.

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Das Pankreaskarzinom ist eine der tödlichsten Krebsarten. Es ist die vierthäufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle in der westlichen Welt. Die frühen Stadien verlaufen oft ohne Symptome, die Diagnose erfolgt daher meist erst sehr spät. Ein weiteres Problem: Vor allem fortgeschrittene Tumoren – und deren Metastasen – lassen sich nicht mehr vollständig entfernen. Chemotherapien wiederum greifen nicht nur die Tumorzellen, sondern auch gesunde Zellen im ganzen Körper an. Innovative Nanopartikel könnten ein neuer Ansatz sein, den Krebs gezielter zu therapieren.

Transport von Gemcitabin mit Nanopartikeln
Ein interdisziplinäres Forschungsteam vom Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben eine Methode entwickelt, die verspricht, Pankreaskarzinome zielgenau und mit weniger Nebenwirkungen als bei gängigen Krebstherapien zu behandeln. Mit Nanopartikeln transportierten sie den Wirkstoff Gemcitabin in grossen Mengen direkt in den Tumor.

Nebenwirkungen verringern
«Das Medikament in hohen Konzentrationen mithilfe der Nanopartikel gezielt in die Tumorzellen einzubringen, erhöht die Wirksamkeit und verschont gesunde Zellen. Dies kann die starken Nebenwirkungen, die bei Gemcitabin auftreten, vermindern», erklärt Myrto Ischyropoulou, Erstautorin der Studie. «Zurzeit verabreicht man Patienten den freien Wirkstoff. Der verteilt sich im ganzen Körper und kann in allen Körperregionen zu toxischen Effekten führen. Die Nanopartikel setzen den Wirkstoff dagegen vorwiegend im Tumor frei.» Joanna Napp, jetzt an der UMG tätig, ergänzt: «Mittels bildgebender Verfahren konnten wir im Mausmodell bereits nachweisen, dass sich die Nanopartikel vermehrt an den Tumoren anreichern.»

Resistenzmechanismen umgehen
Mit dem Verabreichen von Nanopartikeln lassen sich zudem Resistenzmechanismen im Tumor umgehen. «Freies Gemcitabin wird oft sehr früh vom Tumor nicht mehr aufgenommen und ist dort somit weitgehend wirkungslos. Es führt aber dennoch zu erheblichen Nebenwirkungen, beispielsweise in Leber und Niere», erklärt Claus Feldmann vom KIT. «Durch einen anderen Aufnahmemechanismus in Tumorzellen, könnten unsere Nanopartikel hier ein sehr wirkungsvoller neuer Therapieansatz sein.»PS

  • Zur Originalpublikation
Ischyropoulou M, Sabljo K et al.: High-Load Gemcitabine Inorganic-Organic Hybrid Nanoparticles as Image-Guided Tumor-Selective Drug-Delivery System to Treat Pancreatic Cancer. Advanced Materials (16. August 2023).

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