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Neue Behandlungsoption für die Zweitlinientherapie beim fortgeschrittenen Speiseröhrenkrebs

Die Studie RAMONA weist erstmalig eine Kombinationstherapie mit zwei Checkpoint-Inhibitoren als sicher und wirksam für ältere Patienten aus.

Universitätsmedizin Mannheim18.6.20222"
Patienten mit einem fortgeschrittenen Speiseröhrenkrebs, die auf die übliche Strahlentherapie oder Chemotherapie nicht ansprechen, haben eine schlechte Prognose im Hinblick auf die ihnen verbleibende Lebenszeit. Die meisten dieser Patienten sind über 65 Jahre alt und weisen häufig erhebliche Begleiterkrankungen auf.

Die RAMONA-Studie, unter Leitung von Professor Dr. Matthias Ebert von der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), wurde in über 30 Zentren in Deutschland durchgeführt und zeigt jetzt erstmals eine vielversprechende neue Behandlungsoption für diese Patienten auf. Es ist eine Immuntherapie, die zwei sogenannte Checkpoint-Inhibitoren kombiniert:
  • einen PD-1-Antikörper (Nivolumab) und
  • einen CTLA4-Antikörper (Ipilimumab).
Bis dahin war diskutiert worden, ob Checkpoint-Inhibitoren überhaupt von dieser besonders empfindlichen Population älterer Patienten vertragen wird. Die Studie beschreibt nun erstmals die Sicherheit, aber auch die Wirksamkeit von Checkpoint-Inhibitoren in dieser Patientenpopulation. Die Gesamtüberlebenszeit unter der Kombinationstherapie war signifikant höher im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe, die eine Standard-Chemotherapie erhalten hatte.

Studien in Asien nur bedingt übertragbar
Hintergrund der RAMONA-Studie waren grosse klinische Studien der Phase III in Asien, die den PD-1-Antikörper als mögliche wirksame Therapie dieser Erkrankung in den Fokus rückten. Eine Behandlung mit dem PD-1-Inhibitor führte bei den Patienten dieser Studien zu einem verbesserten progressionsfreien und längeren Überleben.
Da diese Studien jedoch überwiegend mit asiatischen Patienten durchgeführt wurden, die darüber hinaus oft deutlich jünger waren als es die hiesigen Patienten üblicherweise sind, sind die Ergebnisse dieser Studien auf Patienten in Europa nur bedingt übertragbar.

Studie RAMONA mit älteren europäischen Patienten
In der in Mannheim initiierten RAMONA-Studie wurden nun erstmals ausschliesslich ältere Patienten mit der Kombination eines PD-1-Antikörpers und eines CTLA4-Antikörpers behandelt. Die RAMONA-Studie ist daher weltweit die erste prospektive, multizentrische Studie der Phase II für Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre aus Europa, im Alter von 65 Jahren und älter, die eine duale Kombinationstherapie mit Checkpoint-Inhibitoren untersucht.

«Unsere Studie zeigt erstmalig, dass die Kombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab eine sichere und wirksame neue Behandlungsoption für ältere Patientenmit einem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre ist», sagt Professor Dr. Matthias Ebert, Leiter der multizentrischen Studie. «Die in der Studie untersuchte Therapie könnte daher eine echte Option sein für Patienten, bei denen die erste Behandlungsoption keinen Erfolg gezeigt hat – also eine neue Zweitlinientherapie darstellen.»

Dies trifft insbesondere auf Patienten zu, bei denen sich eine Expression des PD-1-Liganden in den Tumorzellen nachweisen lässt (hier mit einem PD-L1 Tumor Proportion Score (TPS) von ≥ 5 Prozent), da dies offenbar mit einem dauerhaften Ansprechen auf die Therapie und einem langanhaltenden progressionsfreien Überleben assoziiert ist.PS


Quelle: Universitätsmedizin Mannheim/Pressemitteilung, 09.06.2022

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