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Neues Infektzentrum am Kantonsspital Aarau gegründet

Infektionen von Prothesen können schwerwiegende Folgen haben. Das Kantonsspital Aarau hat deshalb gemeinsam mit dem Universitätsspital Basel ein interdisziplinäres Zentrum eröffnet, das Patienten eine umfassende Versorgung bietet.

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Infektionen gehören zu den häufigsten Komplikationen nach einer Operation. Implantate wie Knie- oder Hüftprothesen sowie Platten, Schrauben und Nägel, die bei Knochenbrüchen verwendet werden, sind anfällig für Infektionen. Kommt es zu solchen Komplikationen, sind zusätzliche Operationen, manchmal sogar ein Wechsel der Prothese oder Implantate notwendig und es kann zu langwierigen Behandlungen kommen. Aus diesem Grund ist das interdisziplinäre Zentrum für muskuloskelettale und Implantat-assoziierte Infektionen des KSA im Verbund mit dem Universitätsspital Basel entstanden.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit führt zu verbesserten Ergebnissen
«Eine Zunahme der Prothesen- und Implantat-assoziierten Infektionen ist aufgrund der demografischen Entwicklung sowie der Fortschritte in der Endoprothetik und Traumatologie eine logische Konsequenz. Prothesenimplantationen sowie die operative Versorgung von Frakturen steigen stetig. Damit verbundene Infektionen erfordern eine komplexe Therapie in einem interdisziplinären Team.», erklärt Dieter Cadosch, Chefarzt und Leiter der Klinik für Orthopädie und Traumatologie sowie Co-Leiter des neuen Infektzentrums. «Die Infektion von Prothesen ist eine schwerwiegende, aber zum Glück gut behandelbare Komplikation. Die Heilungsrate ist hoch, wenn die Infektion korrekt von einem interdisziplinären Team aus Orthopäden und Infektiologen behandelt wird.», ergänzt Anna Conen, Infektiologin und Co-Leiterin des neuen Zentrums.

Infektionen sind selten, können jedoch gravierende Folgen haben
Bakterien können direkt bereits während einer Gelenk- oder Knochenbruchoperation oder Jahre später über den Blutkreislauf zum Implantat gelangen. Sind die Bakterien erst einmal dort angekommen, bilden sie eine dünne Schicht auf dem Implantat («Biofilm»), welche sie vor Angriffen des Immunsystems und vor Antibiotika schützt. Schreitet eine Infektion unkontrolliert voran, droht unter anderem eine Knocheninfektion, die unbehandelt bis zur Amputation führen kann. Zum Glück sind solche Infektionen selten. Sie betreffen lediglich zwischen einem und drei Prozent der in der Schweiz eingesetzten Hüft- und Knieprothesen. Trotzdem steigen die absoluten Zahlen an.

90 % der Infektionen können erfolgreich behandelt werden
Verursacht eine Prothese oder Metallplatte Probleme, berät sich im neuen Zentrum des Kantonsspitals Aarau und des Universitätsspitals Basel ein Team aus Infektiologen, Orthopäden und Traumatologen, sowie – abhängig von der Vorgeschichte – auch Experten aus den Bereichen plastische und Gefässchirurgie. Das jeweilige Vorgehen wird für jeden Patienten individuell in wöchentlich stattfindenden Konferenzen von den Fachpersonen besprochen und festgelegt, basierend auf klinisch validierten Behandlungsalgorithmen. Mit diesen Behandlungskonzepten wird die Infektion in mehr als 90 Prozent aller Fälle zur Ausheilung gebracht. «Wir verkürzen dadurch die Spitalaufenthaltsdauer betroffener Patienten, verhindern zusätzliche Operationen, können den Erhalt eines Implantats ermöglichen und verringern den Antibiotika-Verbrauch», erklärt Infektiologin Anna Conen.PS

Quelle: Kantonsspital Aarau/Medienmitteilung, 28.03.2022

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