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Richtige Ernährung schützt vor akutem Nierenversagen

Kölner Wissenschaftler haben herausgefunden, dass verschiedene Ernährungsstrategien im Mausmodell vor dem akuten Nierenversagen schützen. Das Team konnte zudem in seiner interdisziplinären, translationalen Untersuchung den möglichen Mechanismus des Organschutzes identifizieren. Die Ergebnisse versprechen auch eine erfolgreiche klinische Anwendung.

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Das akute Nierenversagen ist eine sehr häufige Erkrankung, die oft mit Krankenhausaufenthalten und Tod verbunden ist. Als altersassoziierte Erkrankung hat die Häufigkeit des akuten Nierenversagens in den letzten Jahren rapide zugenommen. Trotz dieser unmittelbaren Gefahr für Patienten gibt es derzeit weder therapeutische noch präventive Massnahmen.

Es liegen jedoch immer mehr Daten vor, wie Ernährung und insbesondere spezifische Diäten helfen, Organe vor schädigenden Einflüssen wie zu wenig Durchblutung, Infektionen, Medikamentennebenwirkungen oder Operationen zu schützen. Ein direkter Vergleich verschiedener Diäten in der Vorbeugung von Nierenschäden lag bis jetzt jedoch nicht vor.

Die getesteten Diäten sind:
  1. Fast Mimicking Diet (FMD), auch bekannt als Scheinfastendiät,
  2. ketogene Diät, eine hohe Aufnahme von Fetten und verringerte Aufnahme von Kohlenhydraten,
  3. die verminderte Aufnahme der verzweigtkettigen Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin,
  4. zwei Diätschemata mit Einschränkung der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein, sowie
  5. die Kalorienrestriktion, eine generell verminderte Aufnahme von Kalorien.
FMD, schwefelhaltige Aminosäuren, Kalorienrestriktion
Die Forscher konnten zeigen, dass die FMD, die Einschränkung schwefelhaltiger Aminosäuren und die Kalorienrestriktion effektiv vor Nierenschäden im Tiermodell schützen. Eine Gemeinsamkeit aller Diäten ist nicht nur die bereits bekannte Verlängerung der Lebensspanne in verschiedenen Modellorganismen, sondern auch ihre Verfügbarkeit in der Humanmedizin. Ihr präventiver Einsatz zur Behandlung des akuten Nierenversagens kann daher einen substanziellen Beitrag als neue Therapieoption für Patienten leisten.

«Das Problem, keinen effektiven therapeutischen Ansatz für akute Nierenschäden zu haben, begegnet uns täglich in der Klinik. Wir sind begeistert, welche grossen positiven Effekte die Diäten im Tiermodell haben», sagt Professor Dr. Roman-Ulrich Müller, Oberarzt in der Klinik II für Innere Medizin der Uniklinik Köln.

Mechanismus identifiziert
Zudem konnten die Wissenschaftler einen möglichen Mechanismus identifizieren, wie die Diäten vor Nierenschäden schützen. «Die getesteten Ansätze zeigen überlappende Veränderungen im oxidativen und Schwefelwasserstoff (H2S)-abhängigen Abbau der Aminosäure Cystein, was ein möglicher gemeinsamer Mechanismus des Organschutzes ist und neue pharmakologische Angriffspunkte zur Behandlung des akuten Nierenversagens ermöglicht», so Dr. Felix Köhler, Erstautor der Studie.

Um den erfolgreichen Transfer des Nierenschutzes zur Behandlung in die Klinik zu ermöglichen, hat das interdisziplinäre Forschungsteam aus Ärzten und Grundlagenforschern bereits eine begleitende klinische Studie an der Uniklinik Köln bei Patienten, die eine Niere spenden, in die Wege geleitet.PS

  • Zur Originalpublikation
Koehler F C et al.: A systematic analysis of diet-induced nephroprotection reveals overlapping changes in cysteine. Translational Research, 2022 https://doi.org/10.1016/j.trsl.2022.02.003

Quelle: Universität zu Köln/Pressemitteilung, 22.03.2022

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