Stillen wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Säuglingen (weniger Infektionskrankheiten; weniger Übergewichtig, weniger Diabetes) und ihren Müttern (weniger Brust- und Eierstockkrebs, weniger Diabetes) aus. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher, Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten ausschliesslich zu stillen und auch danach bis zum Alter von zwei Jahren Stillen als wichtigen Teil der kindlichen Ernährung beizubehalten. Doch viele Mütter hören früher mit dem Stillen auf, als sie eigentlich wollen, weil sie auf Probleme stossen.
Cochrane-Review: Stillen Mütter mit Unterstützung länger?
- Der aktualisierte Review untersucht, ob eine gezielte Stillunterstützung Müttern im Vergleich mit der herkömmlichen Mütterberatung beim Weiterstillen hilft.
- Er umfasst 116 randomisierte kontrollierte Studien aus 42 Ländern, an denen 98 816 Frauen und ihre Babys teilnahmen.
- In 86 Studien wurde eine reine Stillunterstützung untersucht, in den 30 weiteren Studien war die Stillunterstützung Teil einer umfassenderen Massnahme, zu der z. B. auch Impfungen oder die Betreuung des Neugeborenen gehörten.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Die Cochrane-Autoren fanden Evidenz von moderater Vertrauenswürdigkeit dafür, dass weniger Frauen im Zeitraum von bis zu sechs Monaten nach der Geburt das ausschliessliche Stillen beendeten oder ganz abstillen.
- Am deutlichsten war der Effekt im Zeitraum vier bis sechs Wochen nach der Geburt und nach drei bis vier Monaten.
- Durch die zusätzlich Stillunterstützung beendeten etwa 12% bis 19% weniger Frauen das ausschliessliche Stillen oder stillten ganz ab.
- Nach sechs Monaten war der Effekt geringer (etwa 7% bis 10 % weniger Frauen).
Stillunterstützung ist hilfreich − egal durch wen
Der Review zeigt: Vier bis acht geplante Kontakte sind zur Stillunterstützung hilfreich. Wer die Unterstützung leistet (professionelle oder nicht professionelle Berater) oder wie sie erbracht wird (persönlich, telefonisch, per Videogespräch), scheint dabei keinen entscheidenden Unterschied zu machen.PS