Home/Trampolinspringen − Verletzungen des Kreuzbands bei Kindern wären oft vermeidbar
imageBild: Karolina Grabowska, Pexels

Trampolinspringen − Verletzungen des Kreuzbands bei Kindern wären oft vermeidbar

Experten der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) weisen auf immer mehr Kreuzbandverletzungen bei Kindern hin.

GOTS24.8.20222"
Verlezungen des Kreuzbandes sind bei Kindern gefährlich, weil die Jüngsten wegen ihrer noch offenen Wachstumsfugen nicht wie Erwachsene operiert werden können. In vielen Sportarten fehlen ein kindgerechtes Training samt passender Prävention. Aber auch in der Freizeit passieren viele Unfälle, die das Kniegelenk nachhaltig schädigen. Eine besondere Gefahr stellt dabei das Trampolinspringen dar.

Kreuzbandverletzungen nehmen zu
Prof. Seil, Co-Direktor des IOC Forschungszentrums für Verletzungsprävention in Luxemburg sagt: «Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Kreuzbandverletzungen steigt unaufhaltsam. Das Krankheitsbild ist von einer seltenen Erkrankung zur regelrechten Epidemie geworden.»

Über 90 Prozent dieser Verletzungen passieren im Sport. Betroffen sind Kinder ab 9 Jahren aufwärts. Besonders häufig passiert es in den Sportarten Fussball, Ski alpin und – eben beim Trampolinspringen im heimischen Garten. Dabei fällt häufig ein Kind auf das andere oder es kommt nach der Landung falsch auf bzw. fällt aus dem Trampolin heraus. Aus diesen Gründen wird diese Sportart von amerikanischen Pädiatriegesellschaften nicht empfohlen.

Unter den 13- bis 15-Jährigen explodiert die Anzahl der Kreuzbandverletzungen dann noch einmal. Die Kniegelenke sind dann bereits ausgewachsen, aber Muskulatur, Sehnen und Bänder noch nicht voll entwickelt. Die motorische Kontrolle unter den diesen Bedingungen ist deshalb nicht so gut. «Gleichzeitig steigt jedoch extrem die Belastung, viele Kinder steigen in diesem Alter in nationale und sogar internationale Wettbewerbe und Turniere ein. Das gab es so vor 20 Jahren noch nicht und auch nicht so viele gerissene Kreuzbänder und kaputte Knie», so Seil.

Motorische Schulung und Päventionstraining fehlen
Die Kinder und Jugendlichen sind motorisch nicht gut geschult, es gibt fast nirgends ein Präventionstraining in diesem Alter, um den Verletzungen vorzubeugen obwohl wissenschaftlich gesichert ist, dass man 50% davon vermeiden kann, moniert der Mediziner. Zusätzlich kennen sich viele Trainer nicht mit dem kindlichen Wachstum und der Reifung aus.

Bei solch ernsten Knieverletzungen in jungen Jahren ist ein Hochleistungssport später in den meisten Fällen ausgeschlossen. Aber ob Leistungssport oder nicht: mittelfristig droht allen jungen Patienten eine Arthrose. Seil: «Das Knie ist dann schlagartig 10 bis 20 Jahre älter als der Patient selbst.» Das kann später auch Jobausfall und Frührente bedeuten.PS

Weiterführende Informationen

Rosenbergstrasse 115
8212 Neuhausen am Rheinfall
Telefon: +41 52 675 51 74
info@docinside.ch
www.docinside.ch

Handelsregistereintrag
Firmenname: DOCINSIDE AG
UID: CHE-412.607.286

Über uns
Bankverbindung

Schaffhauser Kantonalbank
8200 Schaffhausen
IBAN: CH76 0078 2008 2797 0810 2

Mehrwertsteuer-Nummer
CHE-412.607.286

Kontakte

Dr. med. Adrian Müller
Betrieb und Inhalte
adrian.mueller@docinside.ch

Dr. med. Richard Altorfer
Inhalte und Redaktion
richard.altorfer@docinside.ch

Dr. med. Christine Mücke
Inhalte und Redaktion
christine.muecke@docinside.ch

Copyright © 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Powered by Deep Impact / Spectra