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Typ-2-Diabetes: liefern ungesättigte Fettsäuren Hinweise auf das Erkrankungsrisiko?

Ob die Konzentration bestimmter, ungesättigter Fettsäuren im Blut mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung steht, untersuchte eine Arbeit des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) e.V.

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Mit pflanzlichen Ölen nehmen Menschen mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäuren auf. Diese werden zu langkettigen Fettsäuren verarbeitet. Der Stoffwechsel hat also einen grossen Einfluss auf den Spiegel zirkulierender Fettsäuren. Schon früher haben Forscher den Spiegel bestimmter Fettsäuren (Linolsäure beziehungsweise Dihomogammalinolensäure) mit einem geringeren beziehungsweise höheren Diabetesrisiko in Verbindung gebracht. Offen blieb, ob bestimmte Lipidklassen im Blutplasma, also Kategorien fettähnlicher Moleküle, eine Rolle spielen.

Um dies zu klären, haben Marcela Prada, Fabian Eichelmann, Matthias Schulze und weitere Forscher vom DIfE beziehungsweise vom DZD die Lipidprofile von Teilnehmern der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Potsdam-Kohorte analysiert. Diese umfasst 1602 Probanden, von denen 536 Typ-2-Diabetes hatten.

EPIC-Potsdam-Studie
Zu Beginn der Studie machten alle Teilnehmer Angaben zu Vorerkrankungen, zu ihrem Lebensstil, zu ihrer Körpergrösse und zu ihrem Gewicht. Mit Hilfe modernster Messmethoden charakterisierten die Wissenschaftler Hunderte von Lipidmolekülen aus den Blutproben und die Aktivität des Enzyms Delta-5-Desaturase. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung ungesättigter Fettsäuren.


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Abb.: Untersuchungen verschiedener Lipidklassen zeigen: Höhere Spiegel an Linolsäure sind in einigen Lipidklassen mit einem niedrigeren Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert, während höhere Spiegel an Dihomogammalinolensäure in den meisten Lipidklassen mit einem höheren Risiko in Verbindung stehen. © Marcela Prada/DIfE

Fettsäuren liefern Hinweise auf höhere oder niedrigere Risiken für Typ-2-Diabetes
Die wichtigsten Ergebnisse:
  • Die Fettsäure Arachidonsäure war in keiner der untersuchten Lipidklassen mit dem Diabetesrisiko assoziiert.
  • Allerdings fanden die Wissenschaftler Hinweise, dass Linolsäure in bestimmten Lipidklassen mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung steht.
  • Im Gegensatz dazu wurde eine höhere Konzentration von Dihomogammalinolensäure mit einem höheren Risiko in Verbindung gebracht.
  • Die Forscher berichten ausserdem, dass Personen mit einer höheren Aktivität der Delta-5-Desaturase in bestimmten Lipidklassen ein geringeres Diabetesrisiko hatten.
«Unsere Studie bietet neue Einblicke in die Rolle von mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Biomarker für Typ-2-Diabetes», sagt Marcela Prada, Erstautorin der Studie. Sie forscht am DIfE und am DZD. Prada: «Falls es gelingen sollte, die Konzentration bestimmter Fettsäuren zu modifizieren, wäre das ein neuer, möglicher Ansatz, um zu verhindern, dass Typ-2-Diabetes entsteht.»PS


Quelle: Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)/Pressemitteilung, 23.03.2023

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