Aufgrund der neusten Bevölkerungszahlen für das Jahr 2021 sind gemäss Schätzungen von Alzheimer Schweiz derzeit 150 000 Frauen und Männer an Alzheimer oder einer anderen Demenzform erkrankt. Im Jahr 2050 werden es 315 400 Menschen sein, die in der Schweiz mit einer Demenz leben. Alzheimer und andere Demenzerkrankungen treten vermehrt im Alter auf, wobei Frauen aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung stärker betroffen sind: Ihr Anteil beträgt rund 66%. Auch jüngere, noch im erwerbsfähigen Alter stehende Menschen können erkranken, wenn auch deutlich seltener: 7700 bzw. 5% aller Personen mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform sind unter 65 Jahre alt.
Nicht-medikamentöse Ansätze fördern Lebensqualität
Eine Demenzdiagnose bedeutet eine radikale Zäsur, sowohl für die erkrankte Person als auch ihre Angehörigen. Aufgrund der fortschreitenden Erkrankung sind letztere stark gefordert: Von den jährlichen 11,8 Milliarden Franken Gesamtkosten für Betreuungs- und Pflegeaufgaben leisten sie unentgeltliche Arbeit im Umfang von 5,5 Milliarden Franken. Die Belastung für Demenzerkrankte und ihr Umfeld ist enorm, zumal aktuell keine wirksamen Medikamente zur Verfügung stehen und zukünftige nicht für alle Erkrankten geeignet sein werden.
Nicht-medikamentöse Behandlungen wie Logo-, Psycho- Kunst- oder Musik-Therapie sind deshalb entscheidend: Sie tragen viel zu einer längeren Autonomie sowie einer guten Lebensqualität für Menschen mit Demenz bei und unterstützen damit auch Angehörige. Vielen Betroffenen bleiben nicht-medikamentöse Behandlungen jedoch heute vorenthalten, weil sie sich diese nicht leisten können oder sie von ihren Ärzten nicht verschrieben werden.
Für Alzheimer Schweiz ist es deshalb dringlich, dass nicht-medikamentöse Behandlungen allen Demenzerkrankten zugutekommen, durch die Grundversicherung bezahlt und ihre Wirksamkeit endlich durch Forschung belegt wird. Entsprechend hat Alzheimer Schweiz im März 2022 eine Eingabe für ein Nationales Forschungsprogramm zu psychosozialen Interventionen eingereicht.PS